Lackfarbe, Tusche auf Faden, Dimension variabel
Die Wandinstallation «phtaloblau/hängend» ist Zeichnung, Malerei und Objekt. Was vielleicht auf den ersten Blick wie ein malerisches Feld aussieht, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als Dekonstruktion von Malerei: an über zweihundert Fäden schmiegt sich eine transparente blaue Farbspur, die mit Hilfe des Fadens lose an der Wand hängt. Die gleichmässig auftretenden Unregelmässigkeiten fügen die einzelnen hängenden zeichnerisch-objekthaften Linien im Zusammenwirken mit dem jeweiligen Schatten zu einem malerischen Ganzen, das sich beim Vorbeigehen als Objekt leise an der Wand bewegt.
Phtaloblau /hängend gehört zu den 2016 entstandenen Weiterführungen der «Bildzüchtungen». Diese basieren auf meinen Arbeiten „Platz in der Schwebe“ 2014 und „Borges Utopie“ 2013, aber auch auf einer Recherche aus dem Jahr 1988/89 zum Fleck bildenden Verhalten von diversen Materialien. Diese Bildzüchtungen sind Untersuchungen zum Verhalten von Farbe im Raum. Farbflecken als Grundmaterial der Malerei aber auch als flüssige Materie, die sich entsprechend den Gesetzen von Materie und Schwerkraft ihre Wege zur Ausbreitung suchen sind die Basis für Seen, wuchernde Häute, Hüllen, hängende Pfützen und Verklumpungen.