Werkbetrachtung II
«Was wir sehen blickt uns an» – Videodokumentation einer Bildbetrachtung
3- Kanal- Videoinstallation mit Ton 41’12’’, Ed. 3 + 1 e.a.
In Zusammenarbeit mit Hannes Stark, Beratung Regie und Schnitt)
Daniel Reichenbach, Editing, Schnitt
«Was wir sehen blickt uns an» ist eine Versuchsanordnung rund um eine Bildbetrachtung. Sie ist eine Arbeit aus der Reihe «Werkbetrachtung». Was sehen 39 Personen, die das Gleiche anschauen? Was bedeutet es, dass wir oft das Gleiche anschauen und doch nicht dasselbe sehen?
Durch die Befragung von möglichst unterschiedlichen Menschen zeigt die Videoinstallation, wie Gesehenes versprachlicht wird, welchen Einfluss persönliche Erinnerungen oder soziale Komponenten auf die Einbildungskraft haben, wie Menschen in einen Dialog mit einem Bild treten und ob die Beschreibung faktennah, assoziativ, philosophisch, poetisch, nüchtern, wissensbasiert oder intuitiv ist.
Abgeschlossen von der Aussenwelt spricht jeweils eine Person vor dem Bild ADN 179 der französischen Künstlerin Geneviève Claisse (1935 – 2018). Die Teilnehmenden wussten vorher nicht, welches Bild sie erwartet. Sie nehmen sich Zeit, das Bild anzuschauen und ihre Beobachtungen zu formulieren, die Kamera, Licht und Mikrofon sind dafür für alle gleich installiert. Für die Installation mit den drei Monitoren wurde von jeder Person etwa eine Minute zusammenhängende Sprechzeit und bis zwei Minuten Schweigezeit ausgewählt. Die Monitore sind nebeneinander platziert, während eine Person spricht, sind zum Teil andere Personen sichtbar, die das Bild (nur scheinbar gleichzeitig) betrachten.
Zusätzlich zur Dreikanal-Installation existiert eine Long Version. Sie zeigt als Making-Off die Statements in voller Länge.